Sonntag, 9. November 2008

2008 The nothing doing bar



24.-31.01 2007, Dörte Lange and me showing video portraits at the Ill Galleries Berlin (www.illgalleries.com)
The Nothing Doing Bar consists of a series of portraits based on a surrealist play of the same name by Jean Cocteau. It playfully deals with the creation of personality.

The Nothing Doing Bar setzt sich spielerisch mit der Inszenierung von Persönlichkeit auseinander und wirft Fragen auf zu Künstlichkeit und Authentzität. Ausgehend von Jean Cocteaus Theaterstück inszenieren die Künstlerinnen Anne Grabow und Dörte Lange Videoporträts von fiktiven Personen, denen sie mit Hilfe von eigens entworfenen Kostümen und Requisiten eine Gestalt geben. Hierbei arbeiten sie mit realen Darstellern, die die fiktiven Charaktere verkörpern. Die extreme Künstlichkeit der Kostüme und der festgelegten Inszenierung wird jedoch unterwandert: Die Darsteller erhalten weder Regieanweisungen noch Erklärungen zu den von ihnen verkörperten Charakteren und werden im Moment der Porträtaufnahme sich selbst allein und der Kamera ausgesetzt. In ihrer Arbeit verweisen die Künstlerinnen zum einen auf eine Kunstgattung, die sich mit Einsetzen der Renaissance großer Beliebtheit erfreute, der Porträtmalerei, und kokettieren mit dem Gedanken, das ganze Wesen eines Menschen durch seine Abbildung zum Ausdruck bringen zu können. Gleichzeitig bedienen sie sich fiktiven Charakteren eines surrealistischen Theaterstücks und spielen hiermit auf die Bedeutung des Unterbewußten und der Vielzahl von Charakterebenen an. Durch den Einsatz des Mediums Video wird die Arbeit zusätzlich durch eine Zeitkomponente erweitert. Die Porträts sind nicht eingefroren, sondern verändern sich und veranschaulichen die Beziehung zwischen dem Darsteller und der Kamera, zwischen Subjekt und Objekt.
Die Nothing Doing Bar ist eine Kunstwelt, in der die Grenzen von Realität verwischt werden, ein genußvolles Zelebrieren von Verkleidung, Transformation und spielerischer Kreativität.

Die Videoporträts werden als Teil einer Rauminstallation präsentiert. Der Galleriebesucher tritt tagsüber in eine nachtdunkle Bar. Ihn erwartet ein minimal anmutendes Interieur: Sitzgelegenheiten mit surrealem Flair, exotische Musik, ein Getränkeautomat, Tageszeitungen vom Vortag. Die Videoportäts bilden einen einstündigen Loop, der in einen ovalen Rahmen projeziert wird. Die Nachtbar-Atmosphäre lädt den Gallerie-Besucher zum langen Verweilen ein. Eine Interaktion mit der Bar ist erwünscht.

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